Kaiser Nokatemius von Rostock













Punkte der Stadt:
4480
Stadtgründung:
13.Oct.2001
Krönung:
14.Aug.2004
Amtshandlungen:
Metall auf 10
(von 11 )
Holz auf 11
(von 11 )
Stein auf 9
(von 8 )
Rede zur Krönung:
Im Thronsaal zu Rostock sitzt der neue Kaiser regungslos auf seinem Stuhl. Nachdenklich und müde wirkt er auf seine Berater. Während dunkle Rauchschwaden die Sicht auf die Stadt nehmen, will er nur noch eines: Ruhe in seinen letzten Minuten.

Am heutigen Tage wurde das größte Bündnis des Landes, die Legio Custodis, aufgelöst. Dem Kaiser rinnt am Gedanken daran eine Träne über das Gesicht ... ein schwerer Tag. Er denkt an die alten Weggefährten, würde sich so gern bei allen bedanken. Aber er ist müde, unendlich müde...

Der letzte Kaiser der Legio Custodis, Repräsentant a.D. Nokatemius von Rostock, wird den Morgengrauen nicht überleben, zu geschwächt und gezeichnet ist sein Körper von unzähligen Kämpfen auf den Schlachtfeldern dieser Welt. Die Kerben auf seinem Schwert erzählen Geschichten über blutige Kriege gegen die großen Herrscher mächtiger Bündnisse, von denen schon unzählige vor ihm dahingeschieden sind. Nokatemius hebt mit letzter Kraft seinen alten, runzeligen Kopf und ruft einen seiner engsten Berater zu sich, flüstert ihm etwas zu. Dann neigt sich sein Kopf auf den Hals hernieder und schwer verständlich murmelt er: „Die LC ist tot! Lang lebe die LC!“
Langsam schließen sich die Augen, die Arme fallen in Richtung des marmorierten Fußbodens. Das alte ruhmreiche Schwert fällt ihm aus der leblosen Hand ... Nokatemius ist von uns gegangen, für immer.

+ + + + R P G O F F + + + +

Das war’s. 2001 gegründet, 2004 weggekrönt. Also 3 Jahre habe ich es mit Rostock in diesem Spiel ausgehalten. Und weil es doch eine für mein junges Leben recht lange Zeit war, gibt es jetzt auch von mir den obligatorischen, absolut austauschbaren, nervigen, überheblichen und vor allem absolut langweiligen Deutschaufsatz, auch Kaiserrede genannt. Selbst die in einer Kaiserrede obligatorischen Grüße, absolute Selbstbeweihräucherung sowie der unfreiwillige Seelenstrip zwischen den Zeilen werden nicht fehlen.

Wie kam es zu Stadtvater und zur Legio Custodis?

Ich weiß noch genau, wie ich an einem verregneten Samstagabend irgendwann im Oktober 2001 mit einer für die Jahreszeit doch sehr typischen Erkältung inklusive triefender Nase, Schüttelfrost sowie Kopf- und Gliederschmerzen kämpfte. Vor Langeweile getrieben, meine Freundin räkelte sich gerade im Bett, surfte ich lustlos im Netz umher und fand mich irgendwann auf einer Seite wieder, die unglaublich hässlich war: Stadtvater, die Homepage mit Migränegarantie.

„Was ist das?“, fragte ich mich, „dass ein Mensch soll eine Seite ins Netz stellt?“ Von meiner Freundin kam ein Spruch á la „Du solltest aufhören, HTML-Seiten zu machen, denn ich will ehrlich zu Dir sein: Das sieht nicht wirklich gut aus.“

Doch irgendwie blieb ich hängen, die Bequemlichkeit hatte gesiegt, und entdeckte mit der Zeit, dass hinter der sumpfigen Fassade mehr steckte als grüner Pixel-Salat.

Die eigentliche Geburtsstunde der LC kam dann bei einem folgenschweren Kneipenbesuch nur einige Tage nach der Entdeckung Stadtvaters: Mit leidenschaftlicher Begeisterung referierte ich über die Story, das Spielprinzip und die Community Stadtvaters, was dazu führte, dass der Großherzog von Doberan, der Hüter von Imperial Prime, Flanker von Heslington (jetzt York), der Höllenhund von Warnemünde aber auch Pethi von Bergen sowie einige Fakes dem Spiel beitraten.

Sofort träumten wir natürlich von einem eigenen Bündnis, und damit wir das schaffen konnten, wehte schon bald die Fahne des OMT über unseren Städten. Deren Förderung verhieß damals unglaublichen Reichtum für eine mickrige LVL5-Stadt. Doch mit der Zeit war es nicht nur das Gold, was lockte, sondern man verwurzelte ziemlich stark mit den Ideen und der Praxis des linken Blockes. Geleitet wurde das damals mächtige Bündnis von der/ die oder das Willow (wer weiß das schon so genau?), der Person mit einem leichten Hang zur Paranoia. Es gab zum Beispiel irgendwelche Missverständnisse mit einer Stadt namens Peenemünde und das Ende vom Lied war, dass wir fortan in Ihren Augen die rechtsradikale Eingreiftruppe aus dem hohen Norden waren, immer bereit, Stunk zu machen.

Mit dem Imperium war auch schnell ein guter Gegner gefunden: Leicht überheblich, immer ein arroganter Spruch auf den Lippen und vor allem allwissend. Diese Rolle wird vom Imperium selbst heute noch so gut gespielt (ich hoffe, ihr spielt diese Rolle wirklich nur), dass die Feindschaft bis zur Auflösung der LC beibehalten werden konnte.

Im Februar 2002 war es soweit: Der Traum des Bündnisses, die LC, wurde aus der Taufe gehoben und mit einem Feuerwerk der Samurai begrüßt.

Aber ich will euch mit der Geschichte nicht weiter nerven. Die restlichen Daten und Fakten der glorreichen Geschichte der LC konnte man ja auch im Guardian in geschönter und zensierter Fassung bereits lesen.

Schon damals war es unser Ziel, dass wir genau dann aufhören wollten, wenn es am schönsten ist. Das hätte geheißen, dass wir uns eine Woche nach Gründung hätten auflösen sollen. Doch tatsächlich haben wir diesen Vorsatz über den Haufen geworfen und es bis ins Jahr 2004 ausgehalten ;-) und wahrscheinlich hätten wir weiter und weiter existiert und den großen zweiten Machtblock zum Imperium gebildet? Doch ist es das, was ein Bündnis, respektive die LC, machen sollte?

Ich denke nicht. Die LC war ein wirklich tolles Bündnis und der Grundsatz der Demokratie wurde groß geschrieben. Das wir nicht jedem Spion Tür und Tor öffnen wollten, war klar. Deswegen blieb die Hürde „Alte Garde“ bis zum Schluss. Das Privileg, mehr Rechte zu haben, kam auch mit der weiteren Aktivität und dem Engagement eines jeden Einzelnen. Es war auch durchaus von Vorteil, eine Einstellung zugunsten der LC zu haben. Dies klingt selbstverständlich, aber leider konnte man es nicht bei allen beobachten.

Dass Demokratie ihren Preis hatte, hat sich oft gezeigt. Zum Beispiel bei einem Ausschluss oder einer Verwarnung eines Mitgliedes. Aber dieser Preis war nichts für die tolle Community. Es hat wirklich Spaß gemacht. *Träneausdrück*

Dass die LC einmal das mächtigste Bündnis im Stadtvaterland werden würde, haben wir damals natürlich alle definitiv erwartet. Naja, OK nicht wirklich, aber zumindest haben wir gehofft, dass wir im Rang nicht von den Städten des Spielleiters überholt werden. Das hatten wir geschafft. Also war das nächste Ziel das Imperium.

Jetzt, wo wir da angekommen sind, ist es umso konsequenter, ein Schlussstrich zu ziehen, will man nicht so enden wie Bündnisse wie die Liga, die Union, die Samurai oder der OMT. Alle diese Bündnisse hatten zweifellos ihren wichtigen Platz bei SV (mal abgesehen von der Liga ;-) ) und es ist wirklich traurig, ansehen zu müssen, wie sie dahin siechen bzw. dahin siechten.

So, die obligatorischen Grüße an aktive und ehemalige Spieler dürfen natürlich nicht fehlen:

Zuerst selbstverständlich an den Hüter von Imperial Prime für tausende wichtige Dinge wie das Führen der gemeinsamen Lagerstadt, das Verwalten der Städte, das Setzen der Krone usw. Die Liste könnte ich unendlich weiterführen.

Weitere Grüße gehen an Train für die wohl besten Tools, die ein Bündnis sich nur wünschen kann, an Muhmuh als erster „externer“ Spieler, welcher der LC voll und ganz beigetreten ist, an den Großherzog für viele aufheiternde Momente, an Flanker von York, der als Gründungsmitglied in den ersten Monaten die LC trotz aller Differenzen zwischen uns entscheidend geprägt hatte sowie an:

Erik von Trilassar, meinem ersten Handelspartner überhaupt bei SV
Blanche de Castille von Carcassonne, unseren Intellektuellen in der LC,
Räubertochter
Biberbleppo von Tschernobyl (wir kommen in 2 Wochen)
Atlan von Froschmoorstetten
Höllenhund von Warnemünde
Lady Darkangie von Antaris
DonBrasel von Barmer Burg
Paracelsus von Basel
Filius von Betaigeuze
Lichtenstein von Dusslingen
Maschu von Gaggenau
Saint von Kloster Kamp
Kocher von Kocheria
Han Solo von Lazarus
Stefan von Pulverhof
Chiefrat von Ratien
Achilles von Schiepzig
Zwonulleins von Zwerkum
Das Imperium, ihr wart mein Lieblings-Bündnis-Gegner
Pax Imperia, du warst mein respektierter Lieblings-Einzelspieler-Gegner
Martin Luther von Wittenberg, weil ich das selber war


… und an all die anderen Ex- Mitglieder der LC, von denen ich viele gar nicht mehr kenne.

Und nun bin ich ganz aufgeregt, wie es denn eigentlich so ist, Kaiser zu sein.


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